2004 im Oktober

Hochzeitsreise vom 27.09. – 04.10.2004 in der Türkei
Route:
Bodrum – Kalabash – Disek Bükü – Datca – Palamut Limini – Mersinicik – Bodrum – Gesamt 135 sm

Tag 1:
Wir haben über das Charterunternehmen Sailpoint eine Sun Odyssey 32
mit Flottillensegeln gechartert. Die Flüge haben wir uns selbst gebucht. Der Flughafen Bodrum wird von April bis Oktober direkt von Deutschland angeflogen. Per Taxi ist die Milta Bodrum Marina (www.miltabodrummarina.com) in ca. 1 Stunde gut erreichbar. Taxikosten unbedingt verhandeln, wir haben 30 Euro für einfache Fahrt gezahlt.
Als Vertragspartner von Sailpoint ist in der Marina die Fa. Yildiz Yachting. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen, englischsprachig. Die Bootsübergabe funktionierte super und wurde in Deutsch durchgeführt. Die Sun Odyssey war sehr sauber, vollständig eingerichtet und technisch im einwandfreien Zustand.
Nachdem wir uns mit dem Schiff vertraut gemacht haben, war der Einkauf dran. Gleich in der Nähe der Marina ist eine kleine Einkaufpassage, in der neben Luxusgeschäften auch ein kleiner Supermarkt ist. Obwohl dieser von außen klein aussieht, ist er sehr gut sortiert und hatte alles, was wir brauchten. Der Transport vom Geschäft zum Steg geht per Einkaufswagen sehr gut. Wir verstauten alles und richteten unsere Kojen her. Nach einer Dusche in den sauberen Waschräumen der Marina ging es zum Tagesabschluss zum Essen nach Bodrum.

Tag 2:
Treffpunkt 9:30 Uhr im Marina-Restaurant zum ersten Briefing für die Flottille. Wir waren 4 Segelboote (davon 1 Kat) und das Führungsboot. Alle Teilnehmer waren Engländer und somit wurde nur Englisch gesprochen. Unser Flottillenführer John war ebenfalls Engländer, die zweite Begleiterin war aus Norwegen und sprach sehr gut deutsch. Im Briefing wird das jeweilige Etappenziel für den Tag besprochen. Man erhält Infos über die Wetterlage, über den Kurs, der am besten ist, wo man baden gehen kann und wo wir uns abends zum Essen treffen. Die Lokale werden von John schon reserviert. Das heutige Ziel war Kalabashi. Die Bucht Hayit Bükü (Ova Bükü) sieht man erst kurz vor der Einfahrt. Diese liegt ganz hinter einer hohen Bergnase, die von Westen kommend aussieht wie eine Schildkröte. Es gibt einen Holzsteg mit Wasser und Elektrik. Unter großen Bäumen versteckt ist „Ogüns Restaurant“,
( www.ogunsplace.itgo.com )ein Platz mit guten, türkischen Spezialitäten und auch Duschen. Die Duschen sind einfach, aber sauber. Keine Trennung zwischen Männlein und Weiblein. Das Essen war sehr gut und der Preis, Essen und eine Flasche Rotwein, war wie in einem normalen Gasthof.
Bei Vollmond vielen wir todmüde in unsere Koje.

Tag 3:
Treffpunkt 9:30 Uhr in „Ogüns Restaurant“ zum Briefing. Nächstes Ziel ist eine große Bucht: Disek Bükü.
Die Bucht erstreckt sich von SE nach NW und ist sehr schön. Ankern ist nur mit Heckleine zu empfehlen, da der Grund mit Seegras bewachsen ist und der Anker nicht besonders fest hält. Am Ende der Bucht ist ein Restaurant „Disek Restaurant“ ( Tel: 0532 3940001 ), das von jungen Männern betrieben wird. Hier gibt es am Steg 5 Mooring-Leinen. Die Dusche ist „open air“ mit lauwarmen Wasser und die Toiletten (2 Stück) sind sauber. Die Stimmung, das Essen und die lustigen Einlagen der Leute machen ein Besuch bei Disek unvergesslich. Das Essen kann in der Küche aus den Töpfen ausgewählt werden. Auch hier der Preis wie bei uns, Preis- Leistung ist okay.
Der Vollmond tauchte die Bucht in eine romantische Abend-Stimmung ein.

Tag 4:
Treffpunkt 9:30 Uhr im Disek Restaurant zum Briefing. Nächstes Ziel ist unsere „größte Stadt“, die wir anlaufen werden, nämlich: Datca.
Die Einfahrt zum westlichen Stadthafen von Datca ist in der tiefen Abendsonne sehr schwierig zu sehen. Die Versorgungsmöglichkeit im Hafen war sehr gut, man liegt mit den Yachten genau vor der Hafenpromenade, an der sich ein Lokal und ein Lebensmittelgeschäft an das andere reihen. Die Duschen sind auf der gegenüberliegenden Seite der Hafenpromenade, 10 Minuten zu Fuß. In einem alten Burgteil befinden sich im unteren Teil zwei Räume mit Duschen. Ein alter Mann bewacht beim Fernsehen die Duschen, Eintritt 50 TD Tlira. Im Hafen von Datca ist Duschen, Abwasser und Spülwasser ablassen streng verboten und wird mit sehr hohen Geldstrafen geahndet, also Vorsicht. Zum Essen waren wir im Maradona (das Lokal heißt so, weil der Wirt wie Maradona aussieht). Sehr gutes Essen.
Es gibt im westlichen Teil der Hafenpromenade auch eine Discothek, die bis Morgens offen hat. Die Restaurants an der Hafenpromenade machen ab 22:00 Uhr die Musik leise, somit kann man gut Schlafen.

Tag 5:
Briefing um 9:30 Uhr, jedoch John, unser Flottillenadmiral, war noch nicht „in dieser Welt“. (Disco bis in den frühen Morgen) aber unser nächste Ziel „Palamut Limini“ konnte noch vermittelt werden.
Heute war super Wind, leider kam er genau aus der Richtung Palamut, somit kreuzten wir und kreuzten und k…… Der Wind drehte immer leicht, natürlich zu unseren ungunsten, so kreuzten wir weiter, aber dem Ziel näher kommen war sehr schwierig. Am Ende war meine Steuerfrau erledigt und wir motorten die letzten 1,5 Stunden nach Palamut. Palamut ist ein schöner Hafen, an dem einige Restaurants und Lebensmittelgeschäfte entlang der Strandstraße sind. Das Restaurant Merhaba, direkt beim Hafen, bietet saubere Duschen, eine warme und eine lauwarme, und 2 Toiletten, bei denen das Wasser manchmal nur zögerlich fließt. Zum Essen kann man sehr leckeren, frischen Fisch empfehlen. Hafen mit Wasser und Strom.

Tag 6:
Briefing 9.30 Uhr. Heute geht es nicht in einen Hafen. Einmal in einer einsamen Bucht übernachten, gehört zu jeder Flottille. Also ist unser heutiges Ziel die Bucht Mersinicik. Auf den Weg hatten wir diesmal sehr viel Wind, 4- 5 Bft. mit Böen bis zu 7 Bft. Wellen ca. 2-3 m. Der Am-Windkurs mit sehr stark gerefften Segeln war super, auf Vorwindkurs spielten die hohen Wellen und die starken Böen mit unseren 9 Meter Boot. Die Bucht ist nach Norden offen. Im hinteren, südlichen Teil ist Sandboden und ein kleiner Steinstrand. Aber Vorsicht, viele Seeigel und scharfe Steine im Strandnähe. Viel Ankerkette stecken und unbedingt mit Landleine sichern. Wir wurden heute von unserer Kat-Besatzung, dem Skipper James eingeladen. James kochte ein leckeres Curry, wir brachten Wein und Raki mit. Es wurde bei viel Dünung und wechselnden Windböen und Fallwinden eine unruhige Nacht. Durch das „Päckchen liegen“ scheuerten die Leinen und Fender derart laut, das ein Schlafen auch nur in Zeitabschnitten möglich war.

Tag 7:
Heute gab es kein richtiges Briefing, John informierte uns über das Wetter und Windrichtung. Ziel heute Bodrum. Tanken vorher am Tankschiff nicht vergessen. Wind aus Westen, Anfangs Stärke 3-4 Bft., danach zunehmend und wieder Böen bis zu 7 Bft. Durch das Raufkreuzen nach Bodrum ließen am Ende unsere Kräfte nach, so dass wir die letzten 2 Stunden mit Motor gegen die Wellen bis zum Tankschiff führen. In Bodrum muss man an der Hafeneinfahrt ein Pilot-Boot anfordern, dass einen zu seinem Liegeplatz bringt und die Mooring-Leinen reicht (nicht alleine zum Steg fahren). Es funktionierte ziemlich reibungslos, so dass wir gegen 16 Uhr anlegen konnten. Nun ging’s ans Aufräumen, Zusammenpacken und anschließender Bootsabnahme. Alles ging sehr gut durch die freundlichen Leute von Yildiz Yachting. Dann Duschen und nach Bodrum zum Abschluß-Essen

Tag 8:
Nach dem Aufwachen die restlichen Sachen Packen, um 9:00 Uhr verließen wir die Marina per Taxi in Richtung Hotel Bodrum Resort, in dem wir noch 1 Woche „Landurlaub“ machen. Schließlich waren wir auf Hochzeitsreise und wollten uns noch ein wenig verwöhnen lassen. Aber unser Fazit lautete danach: besser wären wir noch eine Woche gesegelt und hätten die Ruhe genossen, als den Stress im Hotel (täglicher Kampf um Liegen und die besten Sitzplätze auf der Terasse).
 
 

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